Neophyten
Bei Neophyten handelt es sich um eingebrachte Pflanzen (oft aus Amerika oder Asien) die bei uns vorkommen. Von den zahlreichen eingebrachten Pflanzen, entkam ein Teil in die Natur und verursacht Probleme.
Viele der heutigen Neophyten waren ursprünglich Zierpflanzen, weshalb es wichtig wäre im Garten auf heimische Arten zu setzen. Auch die Tiere, wie Schmetterlinge freuen sich, wenn man auf heimische Arten setzt, da die fremdländischen oft nicht, oder nur bedingt als Nahrungsquelle dienen.
Wenn trotzdem auf fremdländische Arten gepflanzt werden, ist es wichtig die eine fachgerechte Entsorgung zu bedenken- Neophyten gehören nicht in den Grünschnitt!
Im nächsten Schritt stellen wir Ihnen die wichtigsten Neopyhten im Naturpark Raab vor.
Wichtige Neophyten im Naturpark Raab
Staudenknöterich
Herkunft: Ostasien (3 Arten)
Problematik: Massenbestände, Bodenabbrüche, Schäden an Gebäuden und Asphalt
Bekämpfungsmöglichkeiten:sehr schwierig, wichtig ist die Verhinderung der Verlagerung. Die Pflanze verschwindet nicht bei abflämmen, fräsen, aufbringen von Brandkalk, aufbringen von Kalk-Stickstoff, jahrelange Mahd oder Beweidung
Mahd und Beweidung verhindern allerdings die Ausweitung, Weidenspreitlager wirken als Konkurrenz, man kann mit Herbizidinjektion nach etlichen Injektionen ein Absterben der Pflanze bewirken. Das ist jedoch nicht überall möglich und wegen der Nebenwirkungen sehr problematisch. Ausgraben und Bedecken mit Folie wirkt nur bedingt bei kleinen Beständen.
Beim Schnitt oder bei Ausgrabungen muss man vorsichtig sein. Bereits kleinste Stücke können wieder austreiben.
Goldrute
Herkunft: Amerika (2 Arten)
Problematik: Massenbestände
Bekämpfungsmöglichkeiten: Mahd im Mai und August, nur kompostierbar, wenn keine Samen enthalten sind
Indisches Springkraut
Herkunft: westliches Himalaya-Gebiet
Problematik: Massenbestände, Erosionsgefahr des Bodens
Bekämpfungsmöglichkeiten: Verhindern der Samenreife, Mulchen, Kleinhäckseln, Ausreißen, Mahd
Ambrosia/Ragweed
Herkunft: Amerika
Problematik: Hochallergen
Bekämpfungsmöglichkeiten: Ausreißen, Mahd vor Blüte und Samenreife, Gefahr von Verbreitung, daher Reinigung der Geräte wichtig, da die Pflanze allergen ist, sollten bei der Entfernung Handschuhe getragen werden. Die Pflanze profitiert von Störung, wie Bodenumbruch, und verschwindet auf selten gestörten Flächen wieder, allerdings bildet sie sehr viele Samen aus, die lange keimfähig bleiben.
Hybridpappel
Herkunft: Kreuzung kanadische Pappel
Problematik: Problematisch für die heimische Schwarzpappel mit der sie sich hybridisiert, wodurch der Fortbestand der Schwarzpappeln gefährdet ist.
Wird in Plantagen gepflanzt
Bekämpfungsmöglichkeiten: im Nationalpark z.B. durch Ringeln
Berufskraut
Herkunft: Amerika
Problematik: Massenbestände
Bekämpfung: Mahd
Kermesbeere
Herkunft: Amerika
Problematik: Massenbestände
Bekämpfung: Ausreißen, Abschneiden der Fruchstände, Mahd vor der Samenreife
Robinie
Herkunft: Amerika
Problematik: Stickstoffanreicherung des Bodens, problematisch auf Trockenrasen
Bekämpfungsmöglichkeiten: Ringeln
Bambus
Herkunft: Asien
Problematik: Massenbestände, dichter Wuchs, großes Wurzelwerk
Bekämpfung: Ausgraben, Mahd, Abdecken...
Vorsicht bei der Pflanzung: Nur in Eimern oder eingemauerten Abschnitt einpflanzen
Weitere Neophyten
Der Kirschlorbeer bietet heimischen Tieren keine Nahrung, er ist giftig und auch die Zersetzung und die Kompostierung der Blätter ist schwierig
Auch der Schmetterlingsbaum breitet sich bereits entlang von Flüssen aus.
Die spätblühende Traubenkirsche bildet Massenbestände und verändert die Artenzusammensetzung eines Standortes.